Volleyball: Gut gespielt, aber trotzdem wieder früh raus…

Chaotische Spieltage sind ja keine Seltenheit in Harthau. Aber unser Pokalausflug nach Görlitz wird wohl in der Vereinsgeschichte als „legendär“ in Erinnerung bleiben. Aber fangen wir mal vorne an:

Wir trafen uns 11 Uhr im Neefepark, um in 2 Stunden die 200 km nach Görlitz zu reisen. Großzügig bemessen eigentlich.
Das Fahrtlogbuch zeigt, wie es wirklich kam:

11:10 Uhr: Nun ist auch der Härtel mit dem Bus da und wir starten.
11:45 Uhr: Es läuft alles ganz gut, wir sind schon fast in Dresden.
12:00 Uhr: 8 km Stau liegen vor uns
12:13 Uhr: Neben uns fährt ein silbergrauer Van dessen Fahrer aus dem Fenster ruft: „Ach die Reifenhändler“… Textima steht auch im Stau.
13:15 Uhr: Arne ist in der Halle, der Gegner kommt auch zu spät. Wir verlassen langsam den Stau.
14:00 Uhr: Wir verlassen die Autobahn. Beide Handy-Navis haben kein GPS Signal mehr…
14:20 Uhr: Wir sind da. Die Spiele wurden getauscht, so dass wir als erstes Schiedsgericht haben. Danke an die anderen beiden Teams für das Entgegenkommen.

Im ersten Spiel gewann Hoyerswerda klar und deutlich 3:0 gegen die Gastgeber aus Görlitz, die damit als nächstes gegen uns ran mussten. Der Pannen nicht genug, wurden wir vom Schiedsgericht aufgeklärt, dass Sven und Rico nicht spielen dürfen, wenn der Pass noch beim Staffelleiter ist. Die Ausnahmeregelung gilt scheinbar nur für Ligaspiele, nicht aber für Pokalspiele. Warum auch immer das so sein mag? Wir hatten also effektiv nur 8 Spieler zur Verfügung. Davon 2 Zuspieler und 1 Libero. Wir begannen mit Tom im Zuspiel, der Rest stellte sich von allein auf: Rich und Dan auf Annahme/Außen, Thomas Diagonal, Klenne und Alex im Mittelblock und hinten für die beiden unser Libero Arne. Außerdem mit dabei Aschi und Trainer Robby, sowie der verletzte Härtel und Edelfan Ute. Unsere 3 Neuzugänge waren noch nicht mit am Start.
Das Spiel begann zäh aus unserer Sicht. Wir hatten noch einige Abstimmungsprobleme mitgebracht und irgendwer hatte wohl im Stau „die Handbremse nicht gelöst“. Nachdem Mechanikermeister Robby uns auf diesen technischen Mangel hingewiesen hatte, gings langsam bergauf und wir konnten uns den ersten Satz knapp sichern.
So recht wollte es aber nicht klappen. Stark kämpfende Görlitzer glichen durch aufopferungsvolle Abwehr und Blockarbeit immer wieder die vermeintliche athletische Unterlegenheit aus und holten sich so verdient den Satz.
Im weiteren Verlauf ging den Gastgebern allerdings mehr und mehr die Luft aus. Wir nahmen uns vor nun weniger eigene Fehler zu machen, um den Gegner nicht länger im Spiel zu halten.
Die Sätze 3 und 4 gingen dadurch an uns, so dass es im 3. Spiel des Tages zu einem echten Finale um den Einzug in die 2. Runde kommen sollte.
Gegen den Sachsenligsten aus Hoyerswerda hatten wir nun nix zu verlieren. Daher wollten wir mutig aufspielen und sehen was machbar ist. Von Beginn an war zu sehen, dass der Gegner nicht unschlagbar ist. Zwar brachten uns immer noch vorhandene Abstimmungsprobleme einen leichten Rückstand ein, aber wir waren immer in Reichweite und auch beim Gegner klappte nicht alles.
Flatteraufschläge zeigten immer wieder Wirkung in der gegnerischen Annahme. Bei 18:22 schien der Satz schon entschieden, doch wir konnten uns auf 24:22 vorbei kämpfen. Aber die Ostsachsen behielten die Nerven und punkteten über ihren starken Diagonal und über die Mitte. Nach 3 Satzbällen für uns hatten sie bei 26:25 selbst Satzball. Unser Angriff landete im Netz – 0:1!
Wieder Aufraffen war angesagt. Hoyerswerda agierte clever mit schnellen Sprungaufschlägen aus der tiefstehenden Sonne. Diese bereiteten dem sonst an diesem Tag sehr stabilen Annahmeriegel um die beiden Gläsers und Rich große Probleme. Aber auch wir schlugen weiter mutig auf und konnten immer Kontakt halten. Am Ende klappte bei uns einfach alles. Rich schlug entweder über den Block oder halt vor die Füße der Abwehr, Dan fand immer die richtige Lücke und Thomas sprang und sprang, blockte und griff von überall erfolgreich an. Ergebnis 25:23
Und es sollte so weiter gehen: 5:0, Auszeit vom Gegner. Bis 14:6 fand der Gegner kein Mittel uns zu stoppen. Dann kam ein Bruch in unserem Spiel: Annahme weg, Zuspiel ungewollt variabel, Angriff erfolglos. Auswechslungen und Auszeiten von Robby brachten nicht viel. Der Gegner verteidigte zahlreiche Angriffe. Hier mal ein Annahmefehler, da mal sinnlos anschlagen lassen und schon stands 20:20 und alles war wieder offen. Wir haderten mit teilweise haarsträubenden Schiedsrichterentscheidungen, aber vergeigten den Satz am Ende durch eigene Fehler.
Dann war die Luft raus. Der Gegner war jetzt am Drücker, wir waren geschockt und völlig platt. Zeitweise 7 Punkte Rückstand konnten wir am Ende noch auf 25:21 verkürzen und verloren damit ein über weite Strecken hochklassiges Sachsenpokalspiel mit 1:3.
Soweit aus Görlitz selbst und nun weiter im Logbuch:

20:15 Uhr: Abfahrt an der Halle.
20:17 Uhr: Ankunft im Kaufland Görlitz
20:40 Uhr gefühlt: auch Thomas wurde von der Bäckersfrau bedient und verlässt das Kaufland
21:07 Uhr: Härtel spricht: „ Er nimmt kein Gas mehr an. Hier passiert gar nix mehr“ Nein, es war diesmal nicht die Handbremse! Wir rollen zwischen Görlitz und Bautzen am Ende einer Baustelle aus. Uns verfolgt eine Rauchwolke.
21:08 Uhr: Unser Warndreieck warnt jetzt ca. 40 m vor uns davor, dass dort ne Volleyballmannschaft mit kaputtem Bus rumsteht.
21:09 Uhr: Wir stellen fest: Das Bier ist alle!
21:10 Uhr: Die Suche nach Zündkabeln und -kerzen ist beendet.
21:11 Uhr: Erstes Polizeiauto mit 2 übermüdeten aber witzigen Beamten kommt an.
22:00 Uhr: 2. Polizeiauto kommt an, angespannte Polizistin schickt Robby und das erste Polizeiauto weg und uns in den Graben. Fortan werden wir von deren Frontscheinwerfern terrorisiert.
22:15 Uhr gefühlt: Der ADAC kommt an. Aber nur mit 3 Sitzplätzen für 7 Leute.
22:48 Uhr: Der ADAC ist jetz mit 2 Autos vor Ort und bereit uns nach Bautzen zu bringen.
23:04 Uhr: Ankunft in einer Sixtfiliale in Bautzen. Wir kommen tatsächlich alle heim. Die Frage ist nur wann.
23:16 Uhr: Wir machen uns mit einem Leihwagen und Robbys Auto zu Zehnt auf den Weg nach Chemnitz. Verluste: 2 Spieler, 1 Bus
0:47 Uhr: Ankunft im Neefepark
1:15 Uhr: Jetz fahren auch Rich und Härtel mit dem kaputten Bus auf dem Schlepper in Bautzen los.
3:30 Uhr: Der Bus ist wieder bei Rocco angekommen.

Der Sachsenpokal 2011 ist damit für uns beendet.
Fazit: Die erste Pokalrunde liegt uns nicht wirklich! (die letzten 2 Jahre schieden wir im Bezirkspokal in der ersten Runde aus)

Hiermit verabschieden wir auch unseren langjährigen Kapitän Dan aus dem Team. Er wird sein Studium vorübergehend in Grahamstown (ich bin gespannt wer alles googelt) fortsetzen und damit nicht zur Verfügung stehen. Die Mannschaft bedankt sich für das gezeigte Arrangement 😉 und wünscht eine super Zeit.
Man darf gespannt sein wer am 9.10. alles seinen Einstandskasten als Kapitän geben darf 😉

5 Kommentare zu “Volleyball: Gut gespielt, aber trotzdem wieder früh raus…

  1. Wir sollten irgendwann einmal ein Buch schreiben 😉 – Das sind die Fahrten, die man nie vergisst!
    @ alex: Ich hab mal das Arrangement in Engagement geändert 🙂
    @ dan: Viel Erfolg und Spass in der Fremde. Vergiss uns nicht! Und außerdem: Wir haben noch nen Whiskyabend offen 😉

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