Da war mehr drin

Am vergangenen Samstag durften wir uns das erste Mal vor heimischer Kulisse präsentieren. Zu Gast waren die Vertretungen aus Bad Düben und Krostitz. Um zu klären, welche Mannschaften die besseren sind, einigte man sich auf die Sportart Volleyball. Hierzu eine kurze Erklärung in Mundart:

Is stenne sich je sechs Burschen gecheniber, in dor middn hängt ne Schnur, on der is ne Ord Moschendrohdzaun drah. Dobei muss dis enne Diem en rundn Boll iber de Schnur uffs Porket vum annern Diem buxiern. Zwischndorch dorf drei mol hie un har geballd warn. Dis Diem, wu zuerscht haad 25 Pungde, dor is dor Siecher.

Zum Spiel:

Da unser etatmäßiger Diagonalangreifer Martin urlaubsbedingt noch die Autobahn unsicher machte, durfte sich „de Klenne“ auf Diagonal versuchen. Auf Außen wirkten Paul und Ulle, den Mittelblock bildeten Marci & Marc, den Libero mimte René und als Ballverteiler agierte Kapitän Sascha. Auf der Bank nahm zunächst „Universaloption“ Mathias Platz. Die Anweisungen von außen kamen vom Trainer Mike.

Der erste Satz startete mit einer Schrecksekunde. Beim Spielstand von 2-4, aus unserer Sicht, musste unser „alter Mann“ Ulle nach einer Oberschenkelverletzung frühzeitig das Feld verlassen und konnte auch nicht mehr eingesetzt werden. Diese Lücke wurde von Mathias geschlossen. Obwohl unsere Spielanlage nicht schlecht erschien verlief der erste Satz, dank vieler Eigenfehler, recht eindeutig und endete deutlich 25-17 für Bad Düben. Gegen Ende des ersten Durchgangs hatte sich dann auch Martin in der Halle eingefunden und durfte beim Spielstand von 22-15 gegen uns noch ein, zwei Minuten Einspielzeit bekommen, für ihn machte de Klenne (Christian) Platz.

Mit der Ansage Fehler abzustellen, einer neuen Aufstellung (Klenne für Mathias auf Außen, Martin auf Dia, Rest wie gehabt) ging es in Satz Numero zwo. Es blieb bis zum Spielstand von 11-12 sehr ausgeglichen, gute Spielzüge auf beiden Seiten, aber erst eine kleine Aufschlagserie von Christian brachte uns drei Punkte vor, wurde aber bis zum 15. Punkt wieder ausgeglichen. Wechsel bei Harthau: Mathias für Marc. Die folgenden Ballwechsel brachten uns dann Stück für Stück näher an die 25 und der Satz endete 25-22 für uns. Ab diesem Zeitpunkt wussten wir, hier ist heute mehr möglich, als nur Punkteverteiler für den Regionalligaabsteiger zu spielen. Wir zeigten zwar den attraktiveren Volleyball, konnten uns aber gegen routinierte Badstädter nicht deutlicher distanzieren.

In Satz drei hieß es nun an die gezeigte Leistung anknüpfen. Mathias nahm zunächst wieder für Marc auf der Bank Platz. Spielerisch sah es an diesem Tag richtig gut aus, eine breite Spielanlage und eine funktionierende Mannschaft auf allen Positionen machte es den Kurstädtern richtig schwer. Gleich zu Beginn konnten wir uns einen Dreipunktevorsprung erspielen, welcher gegen Ende des dritten Spielabschnitts bis auf 6 Punkte Anstieg (Spielstand 22-16). Annahme-Zuspiel-Außen/Mitte/Dia alles lief wie am Schnürchen. Was dann geschah, war schon abenteuerlich. Der bundesligaerfahrene Jan Jens Andrä ging bei den Gästen zum Aufschlag und zeigte uns die Schwächen der letzten Trainingseinheiten auf, die Annahme. So gingen vier-fünf Bälle direkt an den Gegner und die übrigen wurden nicht mehr unsererseits auf gegnerisches Geläuf untergebracht. Auch die Auszeiten bei 22-20 und 22-22 änderten nichts (Endstand 22-25).

Jetzt hieß es diesen Fauxpas vergessen und von vorne Starten. Satz Nummer vier. Im Startsechser jetzt Mathias für Marc. Wieder ein Start nach Maß, vier Punkte Vorsprung zu Beginn, welcher aber bis zum 19-19 aufgezehrt war. Sascha ging zum Aufschlag und brachte uns wiederum drei Punkte nach vorne-22-19. Jedoch schwanden abermals die Kräfte und Unsicherheit machte sich breit. So dass es Bad Düben erneut gelang den Satz zu drehen. Endstand 25-23 und 3-1 nach Sätzen für die Gäste.

Der zweite Gegner des Tages war Krostitz. Diese konnten erst einen Punkt in den ersten zwei Spielen verbuchen. Für uns hieß es nun die nächsten Zähler einfahren. Dass wir spielen können, haben wir bewiesen. Jetzt hieß es, dies auch bis zum 25. Punkt durchzuziehen.

Martin verließ uns wieder und machte einen auf Clueso. Für ihn kam Thomas aus unserer zweiten Vertretung ins Team gerückt. Die Anfangssechs bildeten Thomas und Paul auf Außen, Marc und Marci in der Mitte, Christian als Dia und Sascha im Zuspiel. Die Liberotätigkeit wurde wieder von René übernommen und vorerst, als Allrounder, Mathias auf der Bank.

Im ersten Satz konnten wir uns zwar zeitig mit 6-3 absetzen, verloren aber im Anschluss immer mehr den Faden, einzig de Kleene marschierte unbeirrt weiter und zeigte an diesem Tag eine nahezu 100% Quote. Jedoch reichte das nicht, um uns im ersten Satz im Spiel zu halten. So war Mike gezwungen beim Spielstand von 11-14 und 21-24, aus unserer Sicht, eine Auszeit zu nehmen. Aber auch das änderte leider nichts mehr und so ging der erste Satz mit 25-21 an Krostitz.

An die Ansprache zwischen den Sätzen kann ich mich zwar nicht mehr erinnern, aber es schien zu wirken. In der Aufstellung gab es vorerst keine Wechsel. Der zweite Satz verlief sehr ausgeglichen, kein Team konnte sich deutlich absetzen. Wir taten uns immer wieder Schwer mit dem 2er von Krostitz, welcher seine Bälle mit Kraft innen am Block vorbei wuchtete. Bei 16 zu 16 betrat erneut Mathias für Marc das Spielfeld. Spielstand 24-23 Satzball Harthau-abgewehrt, 24-24 Punktegewinn abermals Harthau, damit erneuter Satzball 25-24-Block verwandelt-Satzgewinn (26-24). Ein harter Kampf, aber verdient.

Dritter Satz: Mathias von Anfang an, Marc in Bereitschaft. Rest wie gehabt. Man spürte, die Mannschaft wirkte sicherer und wollte hier drei Punkte. Jedoch blieb Krostitz kämpferisch und vor allem ihr Libero glänzte mit der einen und anderen Rettungstat. Einen zwischenzeitlichen Vorsprung von 11 zu 7 konnten wir abermals nicht bis zum Ende halten, 21-20 aus Krostitzer Sicht. Thomas brachte uns dann mit wuchtigen Aufschlägen wieder in Front 23-21 und zurück ins Spiel. Bei diesem Spielstand musste dann Krostitz´ Außen in Folge einer Sprunggelenkverletzung (gute Besserung) das Feld verlassen.  Der Satz endete 25-22 für Harthau. Ohne zu glänzen, aber mit Willen, konnte dieser Satz für uns entschieden werden.

Nun hieß es in Satz vier den Deckel zumachen. Ich fasse mich kurz, Aufstellung wie gehabt, ein frühes Absetzen (15-10) aus stabiler Annahme, hartplatzierten Angriffen, sowie einem soliden Block und gefährlichen Aufschlägen konnten die Krostitzer nichts mehr entgegen setzen. Endstand 25-16 und damit 3-1 nach Sätzen ->Sieg.

Das Resümee des Spieltages fällt unterm Strich positiv aus. Ein gutes Spiel gegen Bad Düben, wo mehr hätte drin sein können (müssen?) und eine vernünftige Vorstellung gegen Krostitz, brachten uns die Punkte zwei, drei und vier der Saison.

Es agierten: Marco Uhlmann (Ulle), Christian Schmitt (de Klenne), Paul Hilbert, Sascha Gräßler, Thomas Hanauer, Marc Kempe, Marcel Kees, Mathias Vogel, Martin Uhlmann, René Schöfisch und Trainer Mike Nowak

(rs)