H1: Leistungsniveau erneut nicht abgerufen

Am Samstag durfte die erste Mannschaft des SV Chemnitz Harthau sich gegen die erste Vertretung des SV Post Dresden beweisen. Die Elbstätter ihrerseits standen nach zwei Niederlagen, wie auch wir, unter Zugzwang, sodass beide Mannschaften zum Abliefern genötigt wurden. Für Post war es das zweite Spiel an diesem Nachmittag, nachdem man im ersten Spiel gegen Reudnitz deutlich mit 3:0 nach Sätzen Baden ging. Für uns war damit klar, es müssen heute drei Punkte her.

Nach zuletzt positiven Trainingseindrücken konnte Trainer Sven Freitag bei der Aufstellung nahezu aus dem Vollen schöpfen, lediglich Freddy als Zuspieloption musste krankheitsbedingt passen (gute Besserung) und so mit gutem Gefühl in das Spiel gehen. Es starteten im Zuspiel Paul, auf den Außen Stefan und Pascal, Diagonal Alex W., auf den Mitten Alex Sa. und Martin sowie René als Libero.

Nach durchwachsenem Beginn auf beiden Seiten konnten wir die ersten Akzente setzen und beim Spielstand von 11:8 die erste Auszeit der Gäste erzwingen. Die Annahme war zu diesem Zeitpunkt noch solide und unsere Angreifer hatten wenig Mühe mit der gegnerischen Defensive. Nach verschlagenem Aufschlag wurden wir ohne Grund fahrig in unseren Aktionen, so dass Post zum 12 zu 12 ausgleichen konnte. Diese leichten Fehler mehrten sich in diesem Satz, Wechsel auf der Dia, Tom für Alex W., ein Punkt später und Sven sah sich beim Stand von 14:17 zur ersten Auszeit gezwungen. Der Appell an die eigene Leistungsfähigkeit und am einstudiertem System festzuhalten sollte wieder für Stabilität in den eigenen Reihen sorgen. Beim Stand von 18:20 sollte der großgewachsene Rich für Pascal im Angriff für mehr Wucht sorgen. Kurzzeitig erschien es so, dass wir die Wende erzwingen könnten, Auszeit der Dresdner bei 21:20 gegen uns. Jetzt hieß es für uns, so weiter zu spielen und die nötigen fünf letzten Punkte noch unter zu bringen. Jedoch falsch gedacht, Post nutzte Ihren Sideout und wir schafften aus eigener Annahme keinen Druck zu erzeugen. Noch einmal Auszeit durch unseren Trainer bei 20:24, aber mehr als zwei weitere Punkte wollten uns nicht gelingen. Am Ende blieben auf unserer Seite die 22 Punkte stehen und Dresden holte mit ihren 25 erzielten Punkte den ersten Satz. Resümee des ersten Satzes: Post macht nicht viel, aber wir leider weniger. Kleine Annahmeungenauigkeiten erschweren Paul ein solides Spiel und die Angreifer finden nicht den Flow, um Post ernsthaft zu fordern. Dazu leichte Abstimmungsschwierigkeiten in der Feldaufteilung und im Block machen es uns unnötig schwer.

Mit den Erkenntnissen aus Satz eins, dass Post nichts Verrücktes gegen uns anstellt und eher unorthodox an die Punkte kam und wir dabei mithalfen, sollten wir uns hier eigentlich besser verkaufen können.

Gesagt, getan. Wir starteten wie wir aufgehört hatten, Tom für Alex W. und Rich für Pascal. Außerdem durfte sich, wie vorher abgesprochen Alex Sch. seine ersten Sporen als Libero für die Erste Mannschaft in der Feldabwehr verdienen.

Zu Beginn des zweiten Satzes konnte sich keine der beiden Mannschaften klar absetzen, aber es war zu erkennen, dass wir auf allen Positionen stabiler wirkten und mit mehr Selbstvertrauen agierten. Vor allem bei etwas unsauberen Annahmen zeigte sich unser Hinterfeld als dankbare Anspielstation und konnte mehrfach Punkten. Die zwischenzeitlichen Doppelwechsel von Post beim Spielstand von 5:8 und 9-12 brachten uns nicht aus dem Rhythmus.  So konnten wir uns Mitte des Satzes einen Vorsprung von fünf Punkten erspielen und Post wurde zur Auszeit bei 17-12 für Harthau gezwungen. Auch Sven nutzte die Möglichkeit, das Zuspiel ins Hinterfeld zu verlagern, tauschte bei 18:13 Alex W. für Paul und Tom wurde zum neuen Passgeber aus dem Läufer eins. Diese Umstellung verlief tadellos und so konnten wir den Satz solide ins Ziel bringen. Eine Auszeit bei 18:24 auf Seiten der Dresdner brachten Ihnen nochmal zwei Punkte ein, am Ende stand aber ein verdientes 25:20 auf der Habenseite.

Der Trainer lobte die deutlich verbesserte Leistung und wollte uns in diesem Glauben lassen um mit einem gestärkten Selbstvertrauen die nächsten Sätze anzugehen. Der neutrale Beobachter erkannte allerdings schon, dass auch Post Dresden eine deutlich höhere Eigenfehlerquote als im Satz zuvor zeigte. Aber mit den Worten des Wendlers: „Egal….“

Der dritte Satz wurde mit dem gleichen Sechser wir zuvor angegangen. Mit dem Verständnis, das bessere der beiden Teams zu sein und dem letzten Satz im Rücken konnten wir eigentlich befreit aufspielen. Der Satz begann unspektakulär, Fehler auf beiden Seiten sorgten für ein unattraktives Volleyballerlebnis, welches auch hier bis zur Satzmitte ausgeglichen verlief. Pascal kam bei 10:11 zurück aufs Feld für Stefan. Eine Schwächephase unsererseits nutzten die Gastgeber zum zwischenzeitlichen 18:14 und 21:15. Am Ende stand ein 25:21 zugunsten der Paketschnürer (nicht despektierlich gemeint). Auszeiten bei 10:12 und 14:18 blieben ohne Effekt, auch der Rückwechsel von Stefan bei 15:21 reichte nicht aus um die Wende zu erzwingen.

Es ist erstaunlich wie wenig die Landeshauptstädter machen müssen, um uns in die Bredouille zu bringen. Man bekommt den Eindruck, dass jeder einzelne derzeit nur bei 70% läuft und das auf Landesliganiveau bei weitem nicht ausreicht.

Im Satz Nummer vier hieß es nun Arschbacken zusammenkneifen, nochmal berappeln und zeigen, dass wir doch noch an den 100% kratzen können. Kurz und knapp: Können wir nicht. Der Satz geht deutlich zu Gunsten der Dresdner (25:17) aus und wir müssen weiter an uns arbeiten. Im Vierten Satz agierten Leon, Paul, Alex Sa., Martin, Tom und Rich, sowie die Libero Alex Sch. Und René. Eingewechselt wurden Stefan, Alex W. und Sven.

Wieder zeigen wir in allen Elementen ungenügende Stabilität, eine Annahme hier, ein Block da und ein Angriff ohne Härte oder Präzision, gleiches gilt im Übrigen für unser Aufschlagniveau. Unsere Nachwuchslichtblicke Leon und Alex Sch. machten ihre Sache ordentlich.

Für Sven heißt es nun, trotz gutem Training dem Team auch auf dem Feld mehr Stabilität zu Verleihen und unsere Stärken wieder ans Tageslicht zu bringen.

Kopf hoch Männer, die Saison ist lang, wenn Corona will. (rs)