Reaktion gefordert, Reaktion geliefert

Nach dem enttäuschenden Auftritt bei Tabellenführer St. Egidien vor zwei Wochen war zum Heimspiel am Sonntag eine deutliche Leistungssteigerung gefordert. Damit hießen die Hauptziele, zur Normalform zu zurück zu finden und die herbe Niederlage aus den Köpfen zu bekommen. Ohne zu viel vorweg zu nehmen, konnten wir mit der vollen Ausbeute von 6 Punkten beide Ziele voll erfüllen!Im ersten Spiel des Tages erwarteten wir unseren ewigen Stadtrivalen Textima, die in den letzten Jahren stets als Aufstiegskandidat antraten, aber dieses Jahr einen überraschend holprigen Start hinlegten. Da in den letzten Jahren in den Duellen für uns meist nur wenig zu holen war, sollte die Tabellensituation uns nicht täuschen.

Die Startformation bildeten zusammen mit Tom, Rich und Tobi unsere 3 Neuzugänge Robin, Stefan und Alex. Der erste Satz begann sehr ausgeglichen und zeigte sofort dass sich ein sehr enges Spiel entwickeln wird. Nach anfänglichem 2-Punkte Rückstand konnten wir uns ab Satzmitte vor Allem mit sehr guter Aufschlagtaktik, -qualität und –quote zurück kämpfen. Aus der druckvollen Spieleröffnung heraus konnten wir uns immer wieder gute Angriffsmöglichkeiten erarbeiten und diese mit Wucht und Präzision abschließen. Leider vergaben wir aber auch mit Flüchtigkeitsfehlern in der Feldabwehr die Chancen uns deutlicher abzusetzen. Wir behielten aber die Nerven und konnten den kleinen Vorsprung zum 25:23 Satzgewinn ins Ziel bringen.

Der zweite Satz entwickelte sich ähnlich aber mit umgekehrten Vorzeichen. Etwas schwächere Angaben zu Satzbeginn und gleichbleibende Eigenfehlerqoute unsererseits  brachten Textima in Front. Glücklicherweise war die gegnerische Seite an diesem Tag ebenfalls nicht in der Lage sich deutlich abzusetzen. Trotz der Einwechslung unseres 4. Neuzugangs Vincent in der Feldabwehr und sehr guten Aufschlägen von Robin und Tobi konnten wir erst im Endspurt einige Punkte aufholen und Textima zur Auszeit beim Stand von 23:24 zwingen. Leider zeigte dies Wirkung und wir mussten den Satz mit 23:25 abgeben.

Dem bisherigen Spielverlauf schloss sich auch der 3. Satz nahtlos an. Textima startete etwas besser und konnte die Führung bis zum 7:8 verteidigen. Eine gute Aufschlagserie von Rich brachte uns aber gleich 3 Punkte in Führung, die aber beim Stand von 16:17 wieder abgegeben wurde. Die Einwechslung von Philip, unserem 5. Neuzugang, brachte zu Satzende noch mal frischen Wind ins Spiel. Nachdem er die Anfangsnervosität abgelegt und einige schwierige Aufgaben clever in Punkte verwandelt hatte, konnten wir einen 3 Punkte Vorsprung zum 25:22 nach Hause bringen.

Der 4. Satz begann wie gehabt sehr ausgeglichen und die Führung gesellte sich erst einmal auf die Seite der Gäste. Mit deutlich besseren Aufschlägen konnten wir Textima aber mehr unter Druck setzen und uns die Führung bei Stand von 9:10 zurück erobern und bis auf 3 Punkte ausbauen. Die Texaner steckten aber nicht auf und blieben uns bis zum Stand von 17:16 auf den Fersen. Dann aber geschah etwas, was zu diesem Zeitpunkt wohl niemand erwartet hatte. Alex schnappte sich in seiner gewohnt überschwänglichen Art den Ball und servierte eine für Tex unlösbare Aufgabe nach der Anderen. Sollte mal eine Annahme verwertbar im Feld bleiben, packten wir im Block kräftig zu oder hämmerten gerettet Bälle wieder direkt vor die Füße der perplexen Gegner. Das Ende kam dann kurz und schmerzvoll beim Stand von 25:16.

Auch wenn wir, durch aus zu Recht aber mit zweifelhafter Wortwahl, von Textima darauf hingewiesen wurden, dass ein dem Anlass entsprechender Vorbericht fehlte, machte sich trotzdem sehr gute und Derby würdige Stimmung in unserem 2. zu Hause Klaffenbach breit. Dies wurde nach mir vorliegenden Informationen am späteren Abend auch in einschlägigen sozialen Netzwerken weiter diskutiert. Dies möchte ich aber nicht weiter ausführen, da ich ja persönlich der Meinung bin, dass dieser neumodische Schnick-Schnack wie Facebook oder Stiernackenvolleyball von allein wieder vergeht.

Normalerweise kommt die Kür ja nach der Pflicht, aber dieses Mal war es andersrum. Im zweiten Spiel stellte sich uns dann Milkau entgegen, welche in den letzten beiden Jahren nur knapp und in letzter Sekunde dem Abstieg entgehen konnten. Die letzten Begegnungen beendeten wir immer als Sieger und dies sollte auch bitte so bleiben.

Mit dem Status als Favorit in die Partie zu starten, erlaubten wir es uns etwas zu wechseln. Ronny auf Zuspiel und der langsam wieder genesende Kapitän Rico auf Dia betraten zu Beginn das Feld. Die verlorene Seitenwahl und damit direkter Ausblick auf die wärmende Herbstsonne lieferten uns auch gleich noch genügend Ausreden für die dargebotene Leistung im ersten Satz. Trotz guter Aufschläge vermasselten uns leichte Fehler in der Feldabwehr und vor Allem ein schwacher Block, vielleicht auch etwas die schwierige Sicht, ein besseres Ergebnis als 16:25.

Der zweite Satz lies nun alle die blinzelnden Augen öffnen und was wir erblickten, war unsere eigene Stärke. Dies begann mit sehr starken Aufschlägen von Rico und Rich durch die wir uns gleich zu Beginn deutlich absetzen konnten. Aber auch alle anderen Elemente funktionierten nun ähnlich gut wie im ersten Spiel und auch Rene kam nun zu seinem Einsatz. So konnten wir immer wieder aus erfolgreicher Feldabwehr hohen Druck erzeugen und den Satz deutlich mit 25:15 zu unseren Gunsten entscheiden.

Der dritte Satz begann für uns nun wieder auf der Sonnenseite der Halle und Milkau steigerte sich mit der Sonne im Rücken. Allerdings hatten wir uns daran gewöhnt und wir blieben unserer Linie treu. Aus einer stabilen Annahme heraus konnten wir einen sicheren K1 spielen. Viel Druck im Aufschlag, gute Blockarbeit und Feldabwehr brachten uns auch im K2 immer zahlreiche Chancen die wir sicher nutzten. So konnten wir etwas knapper aber verdient mit 25:20 den Satz für uns entscheiden.

Da Ronny erst seid dieser Saison die Position des Zuspiels bestreitet, machten sich kleine Ungenauigkeiten bemerkbar. Daher wurde Tom wieder aufs Feld geschickt um der aufkeimenden Moral von Milkau schnell einen Riegel vorzuschieben. Auch kam Rene zu seinem 2. Einsatz, damit sich Rich etwas erholen konnte. Mit schwindenden Kräften entwickelte sich eine ausgeglichene Partie die bis zum Stand von 19:19 keine eindeutige Richtung annahm. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch der Trainingsrückstand von Rico deutlich und es kamen zur letzten Attacke Robin und Rich wieder aufs Feld. Diese Wechsel waren dann auch die Sieg bringenden taktischen Kniffe. Rich mit einem turmhohen Block und Robin mit einem  krachenden Hinterfeldangriff erzielten den wichtigen Vorsprung. Diesen brachten wir dann auch sicher mit 25:22 über die Ziellinie.

Somit war auch der zweite Heimsieg des Tages eingetütet und wir ließen der Freude ihren freien Lauf. Besonders wichtig an diesen Siegen war vor Allem das wir Ihn mit vielen Wechseln feiern konnten. Gerade die jungen Spieler, Neuzugänge und auch Wiedergekehrten konnten Ihr Leistungsvermögen unter Beweis stellen. Damit können wir sehr zuversichtlich auch das nächste Spiel gegen Turbine Leipzig am 03.12.16, der kommenden Rückrunde und besonders dem Rückspiel gegen Textima, welches dann einen würdigen Vorbericht erhält, entgegen sehen.

Vielen Dank an die zahlreichen Zuschauer, die uns und unseren Gästen eine tolle Atmosphäre geboten haben!

SFr