Der Fehler steckt im Detail

Wir schreiben Samstag, den 24.10.2015 n. Chr., 14 Uhr und der zweite Heimspieltag der spielklassestärksten Chemnitzer Mannschaft, der SV Chemnitz-Harthau, beginnt. Selbsterklärtes Ziel vor Beginn beider Sachsenligapartien sind vier Punkte, die an diesem Tag erspielt werden sollen um dem Abstiegsgespenst möglichst Herr zu werden. OK, gesagt – getan! Hochmotiviert ging es in bester Manier ans Netz.

Spielbericht SV Chemnitz-Harthau vs. TSV 76 Leipzig
Einspielen – einschlagen – allgemeines BlaBla – wichtig: alle Spieler sind motiviert den Gästen aus dem schönen (???) Grünau nichts zu schenken. Satz 1. Körperlich gut trainiert und scheinbar fit startete das Spiel der Chemnitzer konstant. Annahme, Angriff, Abwehr, Block – alle Spielelemente schienen zu funktionieren und über die Punktestände 7:6, 13:11 und 19:16 entstand der Eindruck, als das die Harthauer Mannen nicht nur körperlich in einer guten Verfassung sind, sondern auch mental den Gästen immer einen kleinen Schritt voraus.

Es schien so!!! (Hätte der Autor zu diesem Zeitpunkt auch nur ahnen können, dass es nur so „schien“, dann hätte der kommende Heimspieltag nicht stattfinden müssen und alle Spieler um Trainer Ihlenfeldt hätten die Möglichkeit nutzen können an diesem sonnigen Samstag, falls nicht schon getan, die Winterreifen am Auto zu wechseln, mit der Familie einen Spaziergang zu machen, einfach bis zum Mittag zu schlafen und am Nachmittag gemütlich Kaffee zu trinken, ein Buch zu lesen, Musik zu hören oder diverse Einkäufe zu tätigen) Warum???? Weil ein Kampf gegen den Fehlerteufel nicht zu gewinnen ist. 23:25 hieß es am Ende des ersten Satzes. Wie das passieren kann – eigentlich gar nicht.

OK. Punkt. Satz 2. Ähnlicher Verlauf. Alle Elemente funktionierten gut, bis zum Ende des Satzes. Achtung: Fehlerteufel! Glücklicherweise packte er nun auch die Leipziger und nach dem ein oder anderen Fehler mehr der Gäste, tüteten wir den zweiten Satz mit 25:23 ein – Ausgleich! Satz 3. Chemnitz 19 – Leipzig 19. Fehlerteufel!!! 25:21 für die Gäste. Muss immer erst jemand ausrasten, bevor wir begreifen, dass ein Satz im Volleyball erst dann vorbei ist, bis eine Mannschaft 25 Punkte (inkl. 2 Punkte Vorsprung) auf dem Konto zu verbuchen hat?!

Satz 4. Ach komm, hier das Ergebnis nach Bereinigung durch den Fehlerteufel – 25:18 für die Gäste. Weil keiner so richtig begreifen konnte, warum wir in diesem Spiel nicht wenigstens einen Punkt holen und eigentlich auch keiner mehr darüber sprechen will, denn es ist einfach ein kleines bisschen blamabel, machen wir an dieser Stelle einfach einen Strich –

Spielbericht SV Chemnitz-Harthau vs. Post SV Dresden
Nach dem Fauxpas im ersten Durchgang und so viel negativen Gedanken halten wir ein positives Phänomen fest. Wir sind in der Lage negative Emotionen und Spielerlebnisse schnell und erfolgreich zu verdrängen. Beste Voraussetzungen um wenigstens im zweiten Spiel nah an die selbst bestimmte Vierpunktemarke anzuknüpfen. Mit einem 3:0 wäre damit ein guter Grundstein gelegt. Hihi. Wo ist in diesem Satz der Fehlerteufel????

Aufgepasst! Satz 1 erinnerte stark an den ersten Satz im ersten Spiel. Mit einer konzentrierten Leistung ging es über die Punktestände 9:6, 13:8 und 22:16. Wow! Gut gemacht Jungs! Komm, wir spielen die letzten paar Spielzüge ganz locker runter und gehen mental schon mal in Satz Zwei. Leute Leute Leute – die Sätze gehen in der Regel bis 25!!!!! Am Ende gewinnen wir diesen Satz zwar, aber mit mehr Dusel als Können. 25:22. Wir lassen am Ende einfach mal so noch drei Punkte liegen. Mhhh… ja ja auch wenn wir gewonnen haben, da ist er wieder, der Fehlerteufel!

Satz 2. Diesmal steht es 18:12 für uns. Fehlerteufel!!! Sechs Punkte Vorsprung reichen diesmal nicht. Zum Ausrasten!!! Dresden gewinnt mit 27:25 Durchgang Nummer 2. Was zur Hölle ist denn los??? Sind wir in der Sachsenklasse besser aufgehoben? Nein! Wir sind immer bis zum Ende des Satzes der dominierende Faktor und dann ist die Hose voll. Satz 3. Wir führen 22:19 und verlieren wieder 27:25 und schenken dem Gegner einen Punkt und spielen auf einmal wieder gegen den Abstieg. Unnötig und dumm. Aber witzig ist, dass wir immerhin in jedem Satz 25 Punkte bekommen. (Eigentlich nicht zum Lachen)

Satz 4 und um dem vorzugreifen – es wird nicht der Letzte sein. Wir führen 21:18 und lassen die auf der anderen Seite wieder auf ein 22:22 herankommen. Wahhhhhhh!!!!! Nicht schon wieder! Wenn du an einem Heimspieltag gegen zwei Mannschaften spielst, die alles andere als unbesiegbar sind und keinen Punkt holst, dann solltest du dir mal Gedanken machen, ob du hier richtig bist. Haben wir auch eine Verantwortung den 15 Zuschauern gegenüber unsere an diesem Tag beste Leistung abzurufen und auch zu zeigen – und auch dem Vereinsvorstand gegenüber, der für jede Stunde die wir anscheinende in der Halle unsere Zeit verschwenden bare Münze zahlt??? Der Autor denkt „ja, haben wir“. Und ist es auch logisch, dass wenn weiterhin die Ergebnisse unser Heimspiele schon vor Beginn des ersten ausgespielten Punktes feststehen, dann auch keiner mehr zum Zuschauen kommt und dass wir dann dem mit Sicherheit professionellsten Caterer aller Vereine keine Freude machen, wenn keiner kommt um uns zu sehen und bleibt um zu dinieren? 25:23 in Satz vier für uns – nicht, weil wir besser waren, sondern weil die Dresdner einfach zu diesem Zeitpunkt, glücklicherweise, schlechten Volleyball spielten. Erster Punkt! Zeit zum Jubeln? Keinesfalls.

Satz 5. 15:11 für den SVCH. Schadensbegrenzung erfolgreich: check! Wir freuen uns verhalten, denn wir wissen, dass da mehr drin war. Sowohl im ersten, als auch im zweiten Spiel. Nicht zu begreifen ist, dass wir in den Spielelementen Annahme, Zuspiel und Angriff überragend sind. Im Angriff natürlich Thomas und Paul maßgebend – leider reicht das nicht, wenn eine Abwehr (hier sind alle angesprochen!!!!) nicht vorhanden ist – und alle zusehen, wie der Gegner durch die Halle fliegt und Mann selber nur dasteht und überrascht ist, wenn ein geblockter Ball auch einmal zurückkommt und es anscheinend als Frechheit empfindet, wenn der Gegner sich wehrt und mitspielen will.

Liebe Leser: Wir arbeiten daran und versprechen bis zum nächsten Heimspieltag Besserung!!!!!! Ach ja und Aufschlag! Wichtig wichtig wichtig – denn Punkte können nur gemacht werden, wenn der Gegner auch überhaupt nur die Möglichkeit bekommt einen Fehler zu machen. In dem Sinne wissen wir wo derzeit unsere Schwachstellen sind und arbeiten fleißig daran und dann soll es nicht nur Hart-Härter-Harthau heißen, sondern auch so aussehen.

Zum Schluss möchten wir uns ganz herzlich beim „Monk“ für die Bereitstellung von Speis und Trank danken und versprechen dir, dass beim nächsten Spieltag mehr Zuschauer unsere heimischen Gefilde besuchen. Und wir geloben beim nächsten Heimspieltag eine bessere Leistung. Und vielen Dank an die angereisten Zuschauer, die sicherlich auch etwas vom Anstand gezwungen, bei jedem unserer Punkte applaudierte. Bis demnächst. (lume)

Spielinformationen
Sachsenliga Männer
5. Spieltag – Samstag, 24.10.2015, 14 Uhr
SV Chemnitz-Harthau – TSV Leipzig 1:3 (23:25, 25:23, 21:25,18:25) / 95 Spielminuten
SV Chemnitz-Harthau – Post SV Dresden 3:2 (25:22, 25:27, 25:27, 25:23, 15:11) / 124 Spielminuten
Sporthalle Gymnasium Einsiedel, Niederwaldstr. 11, 09123 Chemnitz OT Einsiedel

1. Schiedsrichter: Matthias Lohse (Sermuth)
2. Schiedsrichter: Michael Ehrig (Großrückerswalde)

Die Spiele des SV Chemnitz-Harthau bis zum Jahresende
Samstag, 21.11.2015, 14 Uhr: SV Kreuzschule Dresden – SV Chemnitz-Harthau
Sonntag, 06.12.2015, 12 Uhr: SV Chemnitz-Harthau – Krostitzer SV; – MSV Bautzen